Hof Gasswies gewinnt den Bundewettbewerb Ökologischer Landbau 2015.

Hof Gasswies gewinnt den Bundewettbewerb Ökologischer Landbau 2015.

Bundeswettbewerb_Ökolandbau_2015_Showdown

(c) BLE / Arne Sattler

v.l.: Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, Ministerialdirektor Wolfgang Reimer (MLR), Silvi und Fred vom Hof Gasswies (total underdressed, mal wieder die einzigen ohne Krawatte!), Dr. Felix Prinz zu Löwenstein (Vorstand BÖLW), Dr. Hans-Christoph Eiden (Präsident der BLE), Jan Plagge (Präsident Bioland, Vorstand BÖLW), Dr. Christian Eichert (Geschäftsführender Vorstand Bioland BW)

Konzept für das Tierwohl und die Verbesserung der Biodiversität

Der Hof Gasswies im baden-württembergischen Klettgau hat als einer von drei Betrieben den Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau 2015 gewonnen. Das Betriebsleiterpaar Silvia und Alfred Rutschmann wurde am 22. Januar 2015 von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin als Preisträger ausgezeichnet.

Der Hof Gasswies siegte in der Kategorie „Gesamtbetriebliche Konzeption“.
Die Jury überzeugte vor allem das Konzept zur Förderung des Tierwohls durch die sog. „Muttergebundene Kälberaufzucht“ des Betriebs, aber auch die Förderung der Biodiversität auf dem Grünland. Das Ehepaar Rutschmann melkt rund 50 Bio-Kühe und bewirtschaftet knapp 120 Hektar Fläche, davon sind 65 Hektar Grünland. Während der gesamten Vegetationsperiode ist die Herde Tag und Nacht auf der Weide. Mit etwa 5.000 Kilogramm Milch pro Kuh und Jahr wird nur so viel Milch erzeugt, wie es die Nutzung des Grünlandes zulässt. Die restlichen Futtermittel stammen komplett aus dem eigenen Betrieb.



Beim System dieser sog. „Muttergebundenen Haltung in der Jungviehaufzucht“ bleiben Kuh und Kalb nach der Geburt ein bis zwei Wochen lang eng zusammen. Anschließend gehen die Kühe zurück in die Herde und das Kalb wird in die Kälbergruppe integriert. Nach dieser Phase des engen Zusammenlebens haben Kuh und Kalb weitere drei bis vier Monate lang Gelegenheit, in Austausch miteinander zu treten. Zweimal pro Tage werden Kuh und Kalb nach dem Melken zusammengeführt, damit das Kalb saugen und Kuh und Kalb miteinander kommunizieren können.

Die Tiergesundheit hat sich seit der Umstellung auf das konsequent am Wohl der Kälber ausgerichtete System deutlich verbessert. Zudem werden durch das nachhaltige Beweidungsmanagement nur 15 Prozent der Ackerfläche für den Futterbau benötigt, der Rest steht zur Saatgutvermehrung und für den Anbau von Soja, Getreide und anderen Marktfrüchten in Bio-Qualität zur Verfügung.

Eine weitere Einnahmequelle des Betriebs ist die Direktvermarktung von Fleisch und verschiedenen Obstsorten, die auf etwa vier Hektar angebaut werden. Um Verbraucher über den Ökologischen Landbau und die Praxis zu informieren, berichtet das Betriebsleiterpaar regelmäßig per Newsletter nicht nur über ihre Produkte, sondern auch über die saisonal anfallenden Arbeiten und den Hofalltag. Zudem bietet der Hof Gasswies als zertifizierter Lernort Bauernhof Erlebnistage und Führungen für Kinder und Jugendliche an und arbeitet in der ökologischen Erzeugung eng mit Wissenschaftlern zusammen.

Die drei Siegerbetriebe des diesjährigen Bundeswettbewerbs Ökologischer Landbau erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro. Insgesamt hatten sich 53 Betriebe beworben. Über den Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau zeichnet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) seit dem Jahr 2001 Bio-Betriebe aus, die besonders durch innovative Konzepte überzeugen.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.hof-gasswies.de und www.wettbewerb-oekolandbau.de

(22.01.2015).

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