Beispielhaftes Bauen 2009

Auszeichnungsverfahren „Waldshut 2000 – 2008“









Landwirtschaftliches Wohn- und -Bürogebäude mit Betriebsgebäude

Wutöschinger Straße 4
79771 Klettgau-Rechberg

 

Architekten

Bernd und Dorothea Sautter, Klettgau-Erzingen
Landschaftsarchitektin: Silvia Rutschmann, Klettgau-Rechberg

 

Bauherr

Silvia und Alfred Rutschmann, Klettgau-Rechberg

 

Fertigstellung

2007





Begründung der Jury

Wohn- und Büro- sowie Betriebsgebäude des Hofes fügen sich harmonisch in die Landschaft ein. Die Anordnung der beiden Häuser auf dem Grundstück, die Materialwahl unter ökologischen Gesichtspunkten sowie die langgestreckten Baukörper mit Satteldach zeugen von einem sensiblen Umgang mit der umgebenden Natur. Im Wohngebäude überzeugen die funktionale Raumaufteilung und die gelungene Kombination von Wohnen und Arbeiten sowie die Sichtbezüge nach Außen. Architektur und Freiraumplanung sind beispielhaft für einen landwirtschaftlichen Betrieb.

 

Gebäudedaten

Umbauter Raum: Wohnhaus 945 cbm, Betriebsgebäude 1.300 cbm
Wohn-/Nutzfläche: Wohnhaus 280 qm, Betriebsgebäude 265 qm
Planung/Bauzeit: Oktober 05 – Februar 07
Heizung: Stückholzkessel
Konstruktion: Holzständerkonstruktion
Dämmung: Zellulose
Dachdeckung: Faserzement-Wellplatten
Außenwand: Holzschalung vorbewittert

 

Objektbeschreibung

Die bestehende landwirtschaftliche Hofstelle des Bio-Bauernhofes „Gasswies“ sollte ein zusätzliches Betriebsgebäude sowie ein Wohnhaus für das Betreiber-Ehepaar erhalten. Die Bauherrin betreibt ein Büro für Garten- und Landschafts-Architektur,das ebenfalls im Wohnhaus zu integrieren war. Planungsvorgabe war, einerseits die Bezüge zwischen Kunden, Angestellten, Besuchern oder Bauherren so transparent und offen wie möglich zu gestalten und andererseits die privaten Räume vom „öffentlichen“ Geschehen abzuschotten.

 

Es entstanden zwei landschaftstypische, langgestreckte Baukörper mit Satteldach, die mit dem bestehenden Stallgebäude einen Hof definieren, der, ausgestattet mit einer Hof-Linde, den Mittelpunkt des Bauernhofes bildet.
Die Planung der Außenanlagen variiert mit Elementen wie berankter Pergola, Prachtstauden, Kräutergarten, Streuobstwiesen oder Brunnen das Thema „Bauerngarten“ und verzahnt das Anwesen mit der weiten Landschaft. Unterschiedliche Hofbefestigungen differenzieren die Funktionen des Außenbereiches. Das Granitpflaster auf dem Vorplatz findet seine Fortsetzung im Aufenthaltsraum und verbindet Außen mit Innen.

 

Das Betriebsgebäude basiert auf einem Systemraster von 5 x 6,25 m und bietet Raum für Lager, Geräte, Maschinen und die Haustechnik.

 

Das Wohnhaus ist über den Eingang und die anschließende Treppe in zwei Hälften gegliedert. Rechts im Erdgeschoss befindet sich eine Mitarbeiterwohnung und dahinter ein Gästezimmer. Darüber im Obergeschoss finden sich die Privaträume der Bauherren. Auf der linken Seite im Erdgeschoss sind Küche, Ess- und Wohnzimmer sowie, mit einem eigenen Eingang versehen, ein Aufenthaltsraum angeordnet, der von der Küche aus erreicht werden kann und der in der Zwischenzeit zum Mittelpunkt des Hoflebens geworden ist.
Im Obergeschoss darüber befindet sich das Architekturbüro, das über einen eigenen, giebelseitig angeordneten Zugang erschlossen ist.

 

Die Materialauswahl für das Gebäude erfolgte unter ökologischen Gesichtspunkten. Die gesamte Tragkonstruktion sowie die Verschalungen bestehen aus Fichtenholz, das vom Bauherrn selbst im eigenen Wald geschlagen wurde.

 

Fotos

Doro Sautter