Die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und Förderung der Humusproduktion sind landwirtschaftliche Themen, an denen viel geforscht wird – theoretisch, aber auch in der Praxis.
Wir beschäftigen uns hierzu intensiv mit der „Mikrobiellen Carbonisierung„, einer speziellen Form der Kompostierung.
Bei der Carbonisierung werden kohlenhaltige Stoffe aus organischer Biomasse durch unvollständigen Abbau angereichert. Bei dieser Methode sind es jedes Jahr pro Hektar 14,8 Tonnen Kohlendioxid (in Form von 4 t festem Kohlenstoff / ha als Kohle), die im Boden eingelagert werden. Das freut den Klimaschutz. Weiterhin entstehen aber auch andere Kohlenwasserstoffe, die Nährstoffe im Boden pflanzenverfügbar machen und so die Wachstumsbedingungen für (Kultur)Pflanzen fördern sollen.
Die „Mikrobielle Carbonisierung“ nach Walter Witte funktioniert ganz praktisch so:
Man mische max. 50-80% ligninhaltiges Material wie Stroh, Holzhackschnitzel oder Spelz mit fäulnisfähigen Substanzen (max. 20-50%) wie junges, zartes Kleegras, Mist, Jauche oder Gülle. Dann setzt man dieses Substrat zu einer Miete auf, die von Außen z.B. mit einem Baggerlöffel verfestigt wird. Die Miete muss mindestens zwölf Wochen lang kompostieren, die Temperatur des Substrates muss niedriger als 50° C bleiben, damit die Helferlein, fleissige Mikroorganismen, aktiv bleiben. Die Miete muss ruhen und darf erst dann wieder bewegt werden, wenn die Mikroben das Substrat in Huminstoffe um-, bzw. abgebaut haben. Ausreichende Feuchte ist wichtig, damit der Rotteprozess nicht stoppt.
Mit dem hofeigenen Kompost düngen wir unserer Äcker und Wiesen.