[vc_row][vc_column][vc_column_text]Südkurier 09/2007
Text: Manfred Hüfner[/vc_column_text][vc_raw_html]JTNDYnIlMkYlM0U=[/vc_raw_html][vc_column_text]Uns geht es darum, dass man die Vielfalt wieder entdeckt“, so Martin Ott am Rande der Veranstaltung „1001 Gemüse & Co.“ in Rheinau. Der Geschäftsführer des Vereins „GenAu Rheinau“ steht mit diesem Wunsch nicht alleine. An 47 Ständen zeigten Landwirte und Gärtner, welche Vielfalt an Obst, Gemüse und Kräutern es gibt, die in der Region angebaut werden. Allein 14 Teilnehmer dieser zweitägigen Veranstaltungen kamen aus Deutschland.
Ein Grund dafür ist, dass die Organisatoren Wert darauf legen, Grenzen hinter sich zu lassen. So waren Landwirte mit herkömmlichen Bewirtschaftungsmethoden ebenso mit Ständen vertreten, wie zum Beispiel die Firma Coop als Sponsor. Nationale Grenzen zu überwinden, stellte sich aber als schwieriger dar. Da die Bauern aus Deutschland nur mit großem Aufwand ihre Waren hätten einführen können, verzichteten ihre Schweizer Kollegen ebenfalls auf den Verkauf, wie Ott erläuterte. So entstand ein Konzept, das die Besucher immer wieder lobten. Für 15 Franken „Eintritt“ durfte jeder nach Herzenslust an den Ständen probieren. Rolf Hauser aus Dettighofen wurde am ersten Tag alleine 50 Kilogramm geschnitzeltes, geschnittenes und gestifteltes Gemüse los, dazu noch einmal 15 Liter Saucen-Dip. „Wir wurden völlig überrascht von der starken Nachfrage“, freut sich der Ko-Präsident von „GenAu Rheinau“. Seine Motivation für die Teilnahme an der Veranstaltung: „Zum einen Werbung für die Direktvermarktung vom eigenen Hof, aber auch um die Vielfalt ohne Gentechnik zu unterstützen.“ Er selbst ist mit dem Konzept sehr glücklich. „Es war angenehm, weil man nicht verkaufen musste, sondern Zeit für viele Gespräche hatte, so Hauser.
Doch bei dem „Fest für die Sinne“ blieb es nicht. Ein weiterer Aspekt war die Vermittlung von Wissen durch Vorträge, die den Samstagnachmittag über liefen. Am Sonntag hingegen fand parallel zu dem Treiben rund um den Klosterplatz ein zwölfgängiges Galaessen statt. Mit dabei unter anderem der Ministerialdirigent Joachim Hauck aus dem Stuttgarter Landwirtschaftsministerium. Wer allerdings fehlte, waren Vertreter der Badischen Bauern. Laut Ott sagten diese ab, nachdem die Organisatoren sie baten, eine Rede beizusteuern. Weniger Berührungsängste hatte die Gemeinde Jestetten. Sie trat als Sponsor auf und Bürgermeisterin Ira Sattler besuchte privat am Samstag die Veranstaltung in Rheinau.
Künstlerische Beiträge gab es ebenfalls aus Deutschland. So ist die Band „Puzzle“, die am Samstagabend spielte, ein Projekt von Musikern aus dem Raum Jestetten und Schaffhausen. Ein mehrere Meter großes Füllhorn baute der Konstanzer Künstler Seppo K. zusammen mit dem Rechberger Landwirt Freddy Rutschmann und dessen Frau Silvia Rutschmann auf. Gefüllt mit vielen landwirtschaftlichen Produkten sollte es die Vielfalt darstellen, was die Bauern zusammen mit der Natur anbieten. Das Fazit von Seppo K: „Ich habe selten so eine angenehme Atmosphäre wie hier erlebt.“[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]