Ministerbesuch im „Südkurier“.

Ministerbesuch im „Südkurier“.

Minister Alexander Bonde (vorne Mitte) interessierte sich für die Betriebsphilosophie der Biolandwirte Freddy und Silvia Rutschmann (vorne links und rechts) vom Hof Gasswies in Rechberg. Mit dabei waren auch die beiden Landtagsabgeordneten Hidir Gürakar, SPD (Dritter von rechts), und Felix Schreiner, CDU (rechts). Bild: Glaser.

Minister Alexander Bonde holt sich auf dem Hof Gasswies Anregungen für seine Arbeit

Gemeinsam mit den Landtagsabgeordneten Hidir Gürakar (SPD) und Felix Schreiner (CDU) besuchte Minister Alexander Bonde den Hof Gasswies in Rechberg. Vor Ort erfährt er von Silvia und Freddy Rutschmann, wie sie ihren Hof zum Vorzeige-Biolandbetrieb gemacht haben.

Die grün-rote Landesregierung fördert mit zahlreichen Maßnahmen die ökologische Landwirtschaft und hat mit dem Förderprogramm Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (Fakt) insbesondere das Wohlbefinden der Nutztiere in den Fokus gerückt. Der Biolandbetrieb von Silvia und Freddy Rutschmann in Klettgau-Rechberg wurde mehrfach als Vorzeigebetrieb ausgezeichnet, unter anderem im Januar dieses Jahres mit dem Bundespreis ökologischer Landbau. Im Laufe der vergangenen zehn Jahre hat er ein spezielles Konzept erarbeitet, um die Kuh-Kalb-Beziehung trotz rentabler Milchwirtschaft zu intensivieren.

Minister Alexander Bonde (Grüne) vom Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz überzeugte sich bei einem Vorort-Termin von der Philosophie und der praktischen Umsetzung des Biobetriebes. Auch der SPD-Landtagsabgeordnete Hidir Gürakar sowie sein Kollege von der CDU, Felix Schreiner, interessierten sich für die landwirtschaftlichen Belange der Biolandwirte und nahmen an diesem Treffen teil.

Silvia und Freddy Rutschmann erläuterten die Grundlagen des Betriebskonzeptes, welches auf drei Säulen der Biolandwirtschaft aufbaut. Der Hauptbetriebszweig stellt die Viehwirtschaft mit insgesamt 120 Tieren dar, wobei 40 davon Kühe sind. Daraus resultiert, dass am Hof Gasswies nicht nur die Milchkühe aufgezogen und behalten werden, sondern auch die Mastbullen. Mit einer eigenen Vertriebsschiene wird das Fleisch direkt vermarktet.

Das Hauptaugenmerk des Betriebes liegt auf dem natürlichen Futterkreislauf, sodass die Rinder vorwiegend auf den Wiesen gehalten werden, wobei eine weitere Futterbasis die Heu- und Grassilage bietet. Durch den eigenen Getreideanbau kann das Futter ergänzt werden, der Ackerbau ist ein weiterer Betriebszweig mit sehr breit gefächerter Fruchtfolge. Eine dritte Betriebssäule ist der biologische Obstanbau. Auch in diesem Bereich bietet der Betrieb einen Direktvertrieb sowie eine Kooperation mit einem ortsansässigen Handelsbetrieb.

Seit Juli 2015 gilt der Hof Gasswies als Demonstrationsbetrieb Ökolandbau und bedient dadurch eine Vielzahl von Kooperationen zu Bildungseinrichtungen. Außerdem besteht die Möglichkeit, beim Biohof eine Kuh- oder Baumpatenschaft zu übernehmen, was die ökologische Philosophie des Betriebes finanziell unterstützt.

Außer den politischen Vertretern nahmen auch weitere Biolandwirte aus der Nachbarschaft am Treffen in Rechberg teil sowie die Vertreter des Vereins Genau-Rheinau, welcher grenzüberschreitend wirkt. Das Ziel dieses Vereins ist es, die Vielfalt der Pflanzen und des Saatgutes ohne Gentechnik zu erhalten. „Wir sind mit unserem Vereinsanliegen jedoch ein winziger Tropfen im Grenzgebiet Deutschland-Schweiz, was das große Europa betrifft“, erklärte Martin Ott, Schulleiter der ökologischen Landbauschule aus Rheinau (CH). Minister Alexander Bonde nahm die Anregungen aus der Praxis der Landwirte mit, um sich nach eigenen Angaben weiter für innovative und zukunftsfähige Lösungen auf politischer Ebene für den Biolandbau einzusetzen.

(Hier der Link zum Originalartikel im „Südkurier“, 20.08.2015)