Schnapsbrennen.

Schnapsbrennen.

Links: der gute Tropfen. Rechtsoben: die uralte Brennerei (den guten Brand macht der Brenner, nicht die Brennerei!). Rechtsunten: alkoholaffiner Hund.

Fredi brennt diesen Winter vier Wochen (!) lang in den Katakomben seines Elternhauses Schnaps und verwandelt sich, langsam aber sicher, in eine Kellerassel (vgl. Franz Kafka, „die Verwandlung„). Ohne seinen Augenstern, Bordercollie Lilli, mit dem er regelmäßig kommuniziert („so brav!“, „so fein!“, „lieber Hund!“) hätte er womöglich schon das Sprechen verlernt. Um auch weiterhin mit Menschen kommunizieren zu können, nutzt er die Zeit, um sich in die Bedienungsanleitung seines Smartphones zu vertiefen.
Abends, nach der Rückkehr ins traute Heim, fällt der treue Hund – infolge des Alkoholgeruchs im Brennereikeller – komatös ins Körbchen, sein Herrchen ranzt sofort auf dem Sofa weg. Noch vor der Tagesschau. Frauchen überlegt, ob das nun schon alles war.

Aber jetzt mal ohne Witz:

Fredi brennt wirklich vier Wochen lang Schnaps: zunächst den eingelagerten Mostobst von vor drei Jahren. Das gibt Industriealkohol. Anschließend wird mit viel Zeit und Liebe die diesjährige Maische zu feinem Edelbrand destilliert. Der muß dann anschließend (noch hochprozentig) lagern und reifen, bevor er auf Trinkstärke herabgesetzt und filtriert wird.

Bald werden wieder alle Sorten unserer Edelbände vorrätig sein: Obstler, Williams, Kirsch, Mirabelle, Zwetschge, Zibarte, Hefe und auch Kräuter, die beiden letzen basieren auf einem Obstbrand.
Bis dahin gilt: Vorfreude ist die schönste Freude!

(19.01.2019)